Wien Silvester 2002/2003

Nachdem wir ja zum Milleniumssilvester mit Krechberger-Reisen so eingestiegen waren wagten wir nun einen neuen Anlauf. Diesmal buchten wir nur bei Ameropa ein bahnhofsnahes Hotel (Hotel Ibis Mariahilf), die Anreise organisierten wir per Bahn selbst. Durch die Nutzung von Plan-und-Spar kamen wir sogar günstiger als mit der alten Bahncard (und preiswerter und angenehmer als mit dem Auto war es allemal).
Am Silvesterabend ist ganz Wien in der Innenstadt auf den Beinen. Auf den 10 Bühnen werden alle Musikstile angeboten, das reicht von Walzer am Rathaus über Schlager, 80er-Jahre-Pop, Musicals, Hip-Hop bis zu einer Aufführung der Fledermaus. Punkt Mitternacht ertönt auf allen Bühnen die Pummerin, die grosse Glocke des Stefansdoms. Vor der Fortsetzung des Programms wird der Donauwalzer gespielt. Feuerwerk war sehr wenig zu sehen, durch die Menschenmassen war das Abfeuern von Privatfeuerwerk fast unmöglich. Leider war es ziemlich kalt, so dass wir uns bald nach Mitternacht auf den Rückweg ins Hotel machten.
Als Erwachsener lohnt sich der Kauf einer Wien-Karte (16,9 EUR), diese gilt 72 Stunden lang als Nahverkehrsfahrschein. Ausserdem bekommt man 4 Tage lang Ermässigungen auf Museumseintritte und ein paar Rabattmarken für Innenstadtgeschäfte. Als Student (unter 27) bekommt man normalerweise mehr Ermässigung als auf Wien-Karte (kombinieren geht leider nicht).

Was es zu sehen/erleben gibt (was wir selbst erlebt haben, natürlich unvollständig):

Haus der Musik (Innenstadt, Seilerstr.)

- ein gutes Beispiel für Touristenabzocke: Eintritt 8,5 EUR, Studenten 6,5 EUR
- dafür gibt es eine Etage voll mit künstlerisch wertvollen Toninstallationen
- in der mittleren Etage befinden sich 5 Zimmer mit Objekten zu Haydn, Mozart, Strauss, Schubert und Beethoven - dass einzig Sehenswerte im Museum
- in der oberen Etage warten dann Toninstallationen zur Interaktion sowie ein Museumsshop

Donauturm (U1 Kaisermühlen, weiter mit Bus 20B)

- Fernsehturm am Nordufer der Donau mit Blick über die Stadt
- relatv teuer (4,10 EUR pro Erwachsenem mit Wien-Karte), aber es lohnt sich
- drumherum lädt ein Park zum spazieren ein, dahinter liegen die Bürohochhäuser der UNO-City

Prater (U1 Praterstern)

- Erholungspark im Norden der Stadt
- am Praterstern laden viele Schausteller zum Rummel ein, im Winter ist aber vieles geschlossen

Lipizzanermuseum (Innenstadt bei der Hofburg)

- Museum über die wohl bekannteste Reitschule der Welt
- Eintritt 4 EUR mit Wien-Karte / 3,6 EUR pro Student
- wenn man auf Pferde steht ist es sicher sehenswert
- Achtung: Im Januar (Tournee) und im Juli (Erholung) sind die Pferde nicht in Wien

Schloss Schönbrunn (U4 Schönbrunn/Hietzing)

- Schloss mit interessantem Schlosspark
- daneben laden Tierpark (ziemlich teuer, da bekommt man anderswo mehr fürs Geld) und Palmenhaus (2,8 EUR mit Wien-Karte, gut zum Aufwärmen) zur Besichtigung ein.

Haus des Meeres (Esterhazypark, U3 Neubaugasse)

- umgebauter Flak-Turm mit Hochbunker (2,5m dicke Wände)
- auf 4 Etagen werden alle Arten von Fischen und Reptilien gezeigt (vom Katzenhai bis zum Krokodil)
- an der Fassade hängt das Tropenhaus mit frei fliegenden Vögeln und Äffchen
- hoher Eintritt (8 EUR/ 6,1 EUR Student), aber es lohnt sich

Foltermuseum (Esterhazypark, U3 Neubaugasse)

- umgebauter Luftschutztiefbunker
- anhand von Exponaten werden verschieden Foltermethoden erläutert - etwas gruselig ists schon
- Eintritt 4,5 EUR mit Wienkarte

Theater an der Wien (U4 Kettenbrückengasse/Karlsplatz)

- Musicaltheater am Wien-Fluss beim Naschmarkt (Lebensmittel- und Essbuden)
- bei uns wurde Jekyll&Hyde gegeben, ein ziemlich düsteres Musical um einen experimentierfreudigen Arzt - schauspielerisch anspruchsvoll, die Handlung ist aber grausam
- 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn werden für 2,5 EUR Stehplatzkarten verkauft, sonst 10-95 EUR

Raimundtheater (U3 Westbahnhof)

- Musicaltheater hinter dem Hotel Ibis Mariahilf (der Bettenbunker ist nicht zu übersehen)
- bei uns wurde Wake Up gegeben, ein Musical mit eingängigen Melodien und einer wenig überraschenden Handlung, aber sehenswert
- auffallend ist die gute Kleidung der Besucher, ohne Jackett und Krawatte fällt man als Mann auf
- 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn werden für 2,5 EUR Stehplatzkarten verkauft, sonst 10-95 EUR

Essen:

Wien ist sehr teuer. In einer normalen Gaststätte bekommt man kaum ein Hauptgericht unter 10 EUR. Es gibt allerdings einige SB-Schnellrestaurants mit annehmbareren Preisen wie z.B. Pizza-Bizi in der Rotenturmstrasse beim Steffel und auf der Mariahilfer Strasse, das Marche in der Ringstrassengalerie bei der Oper oder ein Schnitzelrestaurant am Naschmarkt. Typisch Wienerische Cafes sind auch nicht billig, für eine heisse Schokolade zahlt man um die 3 EUR.

Verkehrsmittel:

Ausser eventuell zur Anreise sollte man auf den eigenen PKW ganz verzichten. Das Nahverkehrsnetz ist mit S- und U-Bahn, Strassenbahn und Bus bis in die Nacht sehr eng geknüpft. Mit der Wien-Karte (16,9 EUR) kann man alle Verkehrsmittel 72h lang benutzen.

Unterbringung:

Einen Geheimtipp haben wir diesmal nicht zu bieten, wir logierten im Ibis-Hotel Mariahilf, ca. 300m vom Westbahnhof entfernt. Es liegt verkehrsgünstig und ist (relativ) preiswert, allerdings mit 600 Betten sehr gross (13 Etagen). Das Frühstücksbuffet wiederholt sich täglich, bietet aber ausreichend Auswahl.

Fazit:

Ein Besuch dieser Stadt lohnt sich immer, im Sommer kann man aber die Parks besser geniessen.

Fotos:

Sorry, aber aufgrund des Wetters gibt es keine vorzeigbaren Fotos von Wien.

Zu meiner Hauptseite