Paris Silvester 1999/2000

oder: Nie wieder mit Krechberger verreisen

Da wir das "Milleniumssilvester" nicht zu Hause beim Silvesterstadl verbringen wollten, beschlossen meine Freundin und ich, dass 99er-Silvester in Paris auf den Champs-Elysées zu feiern. Wir buchten also bei Krechberger Reisen Greiz ein Pauschalangebot mit 2 Übernachtungen und umfangreichem Ausflugspaket. Es sollte eine unvergessliche Reise werden, aber leider etwas anders, als wir es uns vorgestellt hatten.

Die Anreise

Am 30.12.1999 ging es früh um 5 Uhr los. Ein Zubringer brachte uns zu einem Treffpunkt mit dem Reisebus und dort ging es schnell weiter in Richtung Westen. Bis kurz vor Paris lief auch alles bestens. Kein Stau behinderte unsere Fahrt. Dafür kam es dann ziemlich dicke. Das Hotel lag ca. 50 km südwestlich von Paris, sodaß wir voll in den Genuß des Berufsverkehrstaus rund um Paris kamen. Gegen 20 Uhr erreichten wir dann den (Vor-)Ort, in dem unser Hotel lag. Leider sprach keiner unserer Reisebegleiter französisch und vom Hotel war nur die Adresse bekannt. Ohne Stadtplan kurvten wir eine Stunde durch den Ort, bis sich endlich ein Einheimischer erbarmte, und uns bis vor das Hotel mit seinem Auto lotste. Gegen 21:00 Uhr konnten wir dann endlich unsere Zimmer beziehen. Die eigentlich für diesen Abend noch vorgesehene Lichterfahrt war den beiden Fahrern wirklich nicht mehr zuzumuten, denn diese waren inkl. Zubringerfahrten schon seit früh um 3 hinterm Steuer.

Das Ausflugspaket

Die Lichterfahrt fiel ersatzlos aus. Am nächsten Morgen ging es dann endlich in die Innenstadt von Paris. Nach nur einer halben Stunde Suche (logischerweise ohne Stadtplan, nur mit Adresse) fanden wir unsere Stadtführerin, die uns "ihre" Stadt zeigte. Es ging vorbei an Eiffelturm, Palais d`Elysées, Nôtre Dame und Invalidendom. Leider musste die Seinebootsfahrt wegen Hochwasser ausfallen. Dafür wurden wir von unserem Reiseunternehmen auf den Tour Montparnasse verfrachtet (ein Hochhaus ca. 1km südwestlich des Eiffelturms). Aufgrund des Nebels war selbst der ziemlich nahegelegene Eiffelturm nicht zu sehen :-( .

Die Silvesternacht

Nach einer kurzen Erfrischungspause im Hotel ging es gegen 17 Uhr zurück in die Innenstadt zum Feiern. Zuerst stand ein dreigängiges Silvesteressen auf dem Programm. Nach der obligatorischen Suche (diesmal zu Fuß) betraten wir gegen 18:30 die Restauration. Nachdem nach 10 Minuten auch Stühle an die Tische gebracht wurden, dachten wir, daß es bald etwas zu essen geben würde. Doch die 4 Kellner waren mit den ca. 300 Touristen total überfordert. Nach einer Stunde erhielten wir unseren ersten Gang: eine Scheibe kalter Hackbraten in einer undefinierbaren Teigmasse. Der Hunger trieb es rein, aber geschmeckt hat es leider nicht. Die Krönung kam mit dem Hauptgang. Es gab in der Friteuse geschwenkte völlig ölige "Brat"kartoffeln mit einer stark an Chappi erinnernden gulasch-gallertartigen Masse. Wie für viele andere unserer Reisegruppe war damit die Ekelgrenze überschritten, das Essen wurde zum Großteil zurückgegeben. Das Foto unten entstand nach dem Essen (es hat also wirklich allen "super" geschmeckt :-( ). Die 3 Gläser pro Person sind übrigens Attrappe, es gab nur eine Sorte Wein. Für Mineralwasser musste man extra bezahlen (50FF=20DM/1l-Flasche). Danach ging es in Eigenverantwortung auf die Strassen von Paris. Die Champs-Elysées war voll von Menschenmassen, es war größtenteils kein Durchkommen mehr möglich. Die Kunstinstallationen in der Mitte der Straße waren zwar nicht unser Geschmack, aber sie lockerten die Menschenmassen etwas auf. Wir liefen dann zum Seineufer und genossen das einmalige Erlebnis des Feuerwerks am Eiffelturm (siehe Foto) Danach streiften wir noch etwas durch die Menschenmassen, in der es kaum private Knallerei gab, so daß eine entspannte Atmosphäre vorherrschte (natürlich abgesehen von der überfüllten Champs-Elysées). Früh um 3 ging es dann zurück ins Hotel und gegen Mittag startete der Bus in Richtung Heimat, wo wir am 02.01. früh um zwei ziemlich erschöpft ankamen.

Nachspiel

Nach der Rückkehr sammelte ich erstmal meine Gedanken: Ein total vergeigtes Silvesteressen und Ausfall von 2/3 des Ausflugspaketes waren mir Grund genug, einen Beschwerdebrief mit Bitte um Schadenersatz an das Reiseunternehmen zu schicken. Dieser wurde dreimal abgelehnt (ich hatte10% des Gesamtreisepreises als Schadenersatz angedacht). Da schon mein Bruder auf einer Reise nach Dresden mit demselben Unternehmen schlechte Erfahrungen gemacht hat, bleibt mir leider nur noch die Möglichkeit, von Reisen mit diesem Unternehmen abzuraten.

Fazit:

Paris ist eine schöne Stadt, aber mit Krechberger Reisen Greiz verreisen wir nicht wieder!

Nôtre Dame im Hochwasser der Seine    Das Silvesterfeuerwerk am Eiffelturm    !!Nach!! dem Essen
Seine Hochwasser Eiffelturm zur Jahreswende Nach dem Essen

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