Bochum April 2003

Da ich im Herbst mit meinem Studium fertig werde wollten wir uns noch ein bisschen in Deutschland umschauen, welche Gegend denn wohnenswert ist. Nach Hamburg, Schwaben und München fehlte uns noch das Ruhrgebiet. So buchten wir bei Ameropa wieder mal ein Ibis-Hotel. Da unser Wunschhotel in Essen schon ausgebucht war mussten wir nach Bochum ausweichen. Bochum liegt an der Eisenbahnstrecke Essen-Dortmund und hat gerade am Wochenende eine bescheidene Anbindung nach Norden (Nokiabahn, U-Bahn). Essen liegt hier wirklich verkehrsgünstiger.
Aber erstmal zu Bochum selbst: Man sieht der Stadt ihre Bergbauvergangenheit an. Das Stadtbild ist geprägt von leicht angeschmuddelten drei- und viergeschossigen Wohnhäusern. In der Innenstadt gibt es die im Ruhrgebiet übliche Shoppingmeile mit Kaufhof, H&M, C&A usw. (findet man ähnlich in Essen, Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen). Historische Bauten findet man hier kaum.
Für Kurzurlauber ist der Kauf einer Ruhrpottcard empfehlenswert. Diese bietet 3 Tage lang eine VRR-Netzkarte (von Dortmund bis Düsseldorf) sowie freien Eintritt in viele Museen und einige Freizeitparks. Bei längeren Aufenthalten kann sich für Studenten/Ermässigungsberechtigte der Kauf einer 7-Tages-Netzkarte des VRR als lohnender erweisen als die Ruhrpottcard.
In 4 Tagen kann man natürlich nur einen sehr groben Überblick über das Ruhrgebiet bekommen, daher bitte ich die kurzen Kommentare zu den Städten zu entschuldigen. Normalerweise sollte man mindestens 2 Tage pro Stadt einplanen.

Was es zu sehen/erleben gibt (was wir selbst erlebt haben, natürlich unvollständig):

Starlight-Express Bochum (U308/318 Planetarium)

- das Aushängeschild Bochums
- im Rollschuhmusical geht die Post ab
- musikalisch nicht so anspruchsvoll wie z.B. Phantom der Oper, das kann man aber bei der körperlichen Anstrengung auch nicht erwarten
- trotz ausverkauftem Internetkontingent haben wir dort mittwochs für Donnerstag abend noch bequem Karten bekommen (es war halbleer)
- mit der RPC bekommt man 10 EUR Rabatt auf die ersten 3 Preiskategorien
- vielleicht war es Zufall: Am Mittwoch abend waren viele Schulklassen drin, entsprechend hoch war der Geräuschpegel im Foyer

Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen (U318 oder S3)

- vom Bahnhof Dahlhausen (Aussenstelle des Museums) verkehrt sonntags ein Pendelverkehr, ansonsten ist ein 15 minütiger Fussmarsch fällig
- kostenloser Eintritt mit der RPC, sonst 5 EUR
- es gibt viel anzuschauen, neben Dampfloks (01, 38, IV K) auch Waggons und Elektroloks

Dortmund

- Standard-Ruhrpott-Shopping-Innenstadt
- Westfalenpark mit dem Fernsehturm (kostenlos mit RPC) bietet gerade im Frühjahr/Sommer einen schönen grünen Fleck
- Dort befindet sich auch das SeaLife-Aquarium (kostenlos mit RPC) mit interessanten Wasserlebewesen
- auch der Zoo (kostenlos mit RPC) ist einen Besuch wert

Gelsenkirchen

- Standard-Ruhrpott-Shopping-Innenstadt
- Im Nordsternpark wartet der Deutschlandexpress (riesige Märklin-Modellbahnanlage) auf Besucher (RPC incl.)

Essen

- erweiterte Standard-Ruhrpott-Shopping-Innenstadt (modernes Einkaufszentrum)
- der GRUGA-Park bietet ähnlich wie der Dortmunder Westfalenpark ein Stück Natur im Pott - wirklich den geringen Eintritt wert (1,20 EUR p.P.)

Duisburg

- Standard-Ruhrpott-Shopping-Innenstadt
- grösster Flusshafen der Welt, am besten mit einer Hafenrundfahrt erkunden (RPC incl.)

Düsseldorf

- ist genaugenommen nicht mehr Teil des Ruhrgebiets - hier gibt es endlich eine sehenswerte historische Altstadt mit gemütlichen Kneipen
- auf der Königsallee kann man viel Geld in Klamotten und Schmuck umsetzen, also auf die weibliche Begleitung aufpassen!

Essen:

Das Ruhrgebiet hat für westdeutsche Verhältnisse gesittete Preise, gerade an Schnellimbissen bekommt man preiswerte Mahlzeiten. Besonders empfehlen möchten wir den asiatischen Imbiss im Essener Hauptbahnhof - Gutes Essen zu humanen Preisen mit Sitzgelegenheiten.

Verkehrsmittel:

Ausser eventuell zur Anreise sollte man auf den eigenen PKW ganz verzichten. Das Nahverkehrsnetz mit S- und U-Bahn, Strassenbahn und Bus ist brauchbar, wenn auch am Wochenende mit grobem Taktraster. Auch ist die Linienführung der S-Bahnen und REs eine kleine Wissenschaft, man sollte den Fahrplan genau studieren. Neben der Ruhrpottcard bietet der VRR noch eine Tageskarte als akzeptable Mobilitätslösung.

Unterbringung:

Das Ibis-Hotel Bochum Hauptbahnhof liegt sehr günstig im Hauptbahnhofsgebäude. Durch die Schallschutzverglasung hört man vom Strassenlärm kaum etwas. Die Zimmer sind klein (2 Sterne), das Frühstücksbuffet bietet aber eine reiche Auswahl, wenn auch täglich dasselbe. Insgesamt hat das Hotel eine annehmbare Grösse (80 Zimmer).

Fazit:

In den Ruhrpott werden wir sicherlich nicht ziehen, für einen Kultururlaub ist es aber durch sein grosses Angebot sehr gut geeignet.

Fotos:

Gibt es leider erst später.

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