Malta März 2002 (Sliema, Hotel Galaxy)

Entfernung Ortsmitte 20 min
Entfernung nächster Minimarkt 1 min (in und neben Hotel)
Entfernung Küste 3 min
Entfernung nächste Bushaltestelle 3 min

Nachdem es im letzten Jahr mit Ltur ganz gut geklappt hat, haben wir in diesem Frühjahr einen einwöchigen Kurztrip nach Malta gebucht. Die Hotelauswahl war sehr beschränkt, so dass wir entgegen unserer Gewohnheiten ein grosses Hotel der gehobenen Kategorie nehmen mussten. Es handelte sich um das Galaxy Hotel in Sliema. Sliema liegt mitten im Stadtgürtel um Valetta, der Inselhaupstadt. Dieser reicht von Paceville im Norden bis nach Tarxien im Süden. Malta ist eine kleine Insel (40 x 20 km) zwischen Sizilien und Tunesien und bildet mit ihren kleineren Nachbarinseln Gozo und Comino den (Nicht-EU) Staat Malta. Durch die sehr dichte Besiedlung (1200 Einwohner pro Quadratkilometer) findet man kaum noch unberührte Natur, dafür aber viele Dörfer mit grossen Kuppelkirchen. Durch die lange Kreuzritterherrschaft sind fast alle Malteser katholischen Glaubens, es finden täglich mehrere Messen in den gut besuchten Kirchen statt. Zum Baden ist die Insel weniger geeignet, sie verfügt nur über wenige Sandstrände. Meist führen Leitern von Felsplateaus ins (saubere) Wasser. Sliema bildet zusammen mit St. Julians und Paceville das Touristenwohnzentrum der Insel. Die Hotels wurden bis an das Wasser rangebaut, es gibt keinen (Nicht-Fels) Strand im Stadtgebiet. Dafür findet man viele Restaurants und Unterhaltungsmöglichkeiten, aber auch stille Gässchen, sobald man die Küstenstrasse verlässt.
Schon bei der Ankunft auf dem Flughafen Luqa ist man angenehm überrascht. Das Flughafengebäude passt sich der malteschischen Architektur an, es ist kein wie sonst üblicher Betonklotz. Die Fahrt zum Hotel per Minibus ist wegen des Linksverkehrs (Malta war britische Kolonie) ungewohnt, das gibt sich aber nach 3 Tagen. Abseits der Küstenstrassen von Sliema/St. Julians und Bugibba/St. Pauls Bay findet man auch kaum hässliche Hochhäuser. Die maltesische Architektur ist geprägt vom goldgelben Kalkstein, der als Hauptbaumaterial eingesetzt wird.

Ausflugsziele:

Valetta (Linienbus, 20 min, 15c):
Die Inselhauptstadt ist das Symbol Maltas schlechthin. Im 2. Weltkrieg durch Italiener und Deutsche schwer beschädigt wurde es als Weltkulturerbe der UNESCO wieder originalgetreu aufgebaut. Die 7500 Einwohner zählende Stadt ist vollständig von von den Kreuzrittern erbauten Mauern umgeben. Innen gibt es viele Gässchen und Kirchen zu erkunden. Sofern gerade Sitzungspause ist, kann man auch die Parlamentsräume im Grossmeisterpalast besichtigen, leider war bei uns der Präsident gerade anwesend. Zum Ausruhen eignen sich die Barracca Gardens, wo sich in der Mittagspause auch die Malteser erholen. Ausserhalb der Gechäftszeiten ist aber in Valetta kaum etwas los, Nachtschwärmer sollten nach Paceville fahren. Die Aussenmauern sieht man am besten bei einer Hafenrundfahrt von Sliema aus (Anbieter vergleichen, Preis VB ca. 4 Lm). Preiswertes Essen gibt es in den Cafes vor St. Johns Co-Cathedral (wunderschöner Fussboden) oder in der Vorstadt Floriana in der Snackbar an der Hauptausfallstrasse.
Gozo (Suncrest, Tagestour):
Die Schwesterinsel Maltas erkundet man am besten mit einem lokalen Veranstalter, da die Busverbindungen dort ziemlich bescheiden sind. Gozo ist von Landwirtschaft geprägt, die der Insel ein grünes Gesicht gibt. Aber es gibt auch viel Historisches zu entdecken.
Der Inselwesten - Dingli, Rabat, Mdina (1h Linienbus + 4h Wanderung):
Am besten fährt man von Valetta mit dem Bus nach Dingli (18c). Von dort wandert man zu den Dingli Cliffs, einer Steilküstenformation (200m hoch, 3 km lang) mit einer landwirtschaftlich genutzten Terrasse auf halber Höhe. An einem Steinbruch vorbei gehts weiter zu Clapham Junction, einem Steinplateau mit bronzezeitlichen Karrenspuren (ohne Reiseführer hätten wir die fast übersehen, es liegt halt am Weg, ansonsten lohnt sich kein Extraausflug dahin). Auf dem Weg nach Rabat kommt man an den Buskett Gardens vorbei, dem einzigen Waldgebiet der Insel. Dies ist ein schöner Park, der auch von maltesischen Schulklassen (alle in Uniform) besucht wird und eine gute Möglichkeit, sich mal ein paar Minuten auszuruhen. Nun geht es leider auf der Strasse (wenig befahren) nach Rabat, welches mit Mdina (sprich: Imdina) eine Doppelstadt bildet. Rabat ist eine typische maltesische Stadt, wo man preiswert zu einem (späten) Mittagessen kommen kann. Zum Schluss der Tour besichtigt man noch Mdina, die alte Inselhauptstadt, die auch Stille Stadt genannt wird. Leider war sie bei uns gar nicht still, es wurden gerade Trinkwasserleitungen verlegt und der Baulärm machte jede Stille zu nichte. Vom Vorplatz von Mdina fährt ein Direktbus nach Sliema (40c).
Hagar Qim, Mnajdra (Linienbus über Valetta, 1h, 40c):
Hagar Qim und Mnajdra sind zwei steinzeitliche Tempelanlagen im Südwesten der Insel. Der eindrucksvollere Komplex von Mnajdra ist seit 2001 wegen Vandalismusschäden gesperrt, man hat aber vom Zaun aus einen guten Blick auf die Anlage. Hagar Qim ist offen, es kostet aber 1 Lm Eintritt. Diesen finden wir etwas überzogen, die Blicke vom Zaun aus reichen eigentlich. Ganz in der Nähe kann man die Blaue Grotte besichtigen, dies haben wir aber nicht getan sondern sind um der Bewegung willen nach Qrendi zurückgelaufen (ca. 30 min) und von dort per Bus nach Valetta zurückgefahren (15c).
The Three Cities (Linienbus über Valetta, 30 min):
Die 3 Städte südlich der valettischen Halbinsel bieten einen guten Blick auf die Festungsmauern der Hauptstadt. Hier findet man kaum Touristen, obwohl gerade Vittoriosa mit dem Fort St. Angelo und den Kirchen sehenswert ist. Hier befinden sich auch die Haupthäfen der Insel, welche man am besten im Rahmen einer Hafenrundfahrt (von Sliema aus) kennenlernt.
Marsaxlokk (Linienbus über Valetta, 1h):
- Städtchen im Süden der Insel
- sonntags ist hier grosser Wochenmarkt, von Fisch bis Radios ist alles zu haben

Anreise

Zur Einreise benötigt man einen gültigen Personalausweis. Am besten reist man per Flugzeug an, es werden in der Hauptsaison Charterflüge von fast allen deutschen Flughäfen angeboten. Linienflüge gibt es ab Frankfurt täglich. Im Flugzeug werden Einreisekarten verteilt, die man ausgefüllt an der Eingangspasskontrolle abgibt.
Natürlich gibt es auch Fährverbindungen von Italien nach Malta, z.B. ab Sizilien oder Genua.

Essen:

Die maltesische Küche wurde stark von den Briten und Italienern geprägt. Dabei liegen die Preise etwa auf deutschem Niveau. Pizzerien, Cafes und Snack Bars findet man im Stadtgürtel um Valetta fast überall. Das grösste freilebende einheimische Tier ist das Kaninchen, welches man in einigen Variationen neben dem reichhaltigen Fischangebot finden kann. Kleiner Restauranttipp: Das Avenues in der Paceville Avenue nahe dem Paceville Hilton - eine Pizzeria mit grosser Auswahl und angemessenen Preisen. Trotz des grossen Restaurants muss man abends immer mit Wartezeiten rechnen, es ist meist sehr voll.

Geld:

Auf Malta gilt die Malteschische Lira (auch Pfund genannt), unterteilt in Cents. Geldautomaten gibt es an jeder Ecke, diese sind meist auch Postbank-Visa-Plus fähig. Ausserhalb Maltas bekommt man Lm aber nur sehr schwer wieder zurückgetauscht, also am besten alles unter die Leute bringen!

Shopping:

Die Preise liegen allgemein in etwa auf deutschem Niveau. Bedeutendste Touri-Artikel Maltas sind Spitzendeckchen, Glasbläsererzeugnisse und Wein. In den Geschäften ist eine Mittagspause üblich, meist zwischen 12 und 15 Uhr.

Sprache:

Die Muttersprache der Malteser ist Malti, eine arabisch klingende Sprache. Offizielle Landessprache ist noch aus Kolonialzeiten auch Englisch, welches hier in einer fast dialektfreien Form gesprochen wird (sehr gut verständlich).

Religion

Die Malteser sind fast alle katholischen Glaubens. In jedem Ort gibt es mindestens eine grosse Kuppelkirche, wo mehrmals täglich Messen gelesen werden. Bei Besichtigung dieser aber bitte nicht die Anstandsregeln vergessen, also Knie und Schultern bedeckt!

Strand:

Fast nur Felsstrand, für einen reinen Badeurlaub ist Sliema kaum geeignet, erst recht nicht mit Kindern.

Verkehr:

Auf Malta herrscht Linksverkehr. Ganz in britischer Tradition hat selbst auf der kleinsten Kreuzung noch ein Kreisverkehr Platz. Das Busnetz ist auf Valetta ausgerichtet, Querverbindungen gibt es kaum. Die Fahrpreise sind sehr niedrig (Normalfahrt 15c, Fernfahrt 18c, Direktbus 40c, Nachtbus 50c), so dass sich der Kauf einer (Mehr-) Tageskarte kaum lohnt. Man sollte allerdings Kleingeld dabei haben, wenn man mit Scheinen bezahlen will, hört bei den Fahrern der Spass meist auf. Die Busse sind eine eigene Attraktion, die Leylands sind teilweise älter als der 2. Weltkrieg. Die Busse haben nur eine Liniennummer dranstehen, keine Endhaltestelle. Die Übersetzungstabelle gibt es kostenlos an den Busterminals in Valetta und Sliema, in den Touristinformationen und in einigen Bussen (muss man halt Glück haben).

Unterbringung:

Das Galaxy Hotel ist ein grosser Bettenbunker der gehobenen Kategorie. Die Zimmer sind entsprechend gross und sauber, aber man lebt anonym. Bei uns waren 4 Schweizer Fussballmanschaften zu Gast, die sich nachts lautstark gegenseitig ins Bett brachten und dann früh vom Trainer geweckt wurden. Nach aussen ist das Hotel sehr ruhig in einer Seitenstrasse nahe der Balutta Bay gelegen, aber die Innentüren sind sehr dünn. Wir hatten Bed&Breakfast gebucht, es gab ein reichhaltiges Morgenbuffet. Man sollte versuchen, in den unteren Frühstücksraum zu kommen, oben herrscht Bahnhofshallenatmosphäre. Das angepriesene beheizte Hallenbad ist ein Minipool von 3x3m, also kaum nutzbar.

Fazit:

Malta ist eine sehenswerte Insel, für die aber ein einwöchiger Nichtbade-Aufenthalt ausreicht. Das Galaxy liegt zentral, ist aber teuer und gross.
 
Flughafen Malta Ein typischer Malta-Bus Buskett Gardens
Malta Flughafen ein alter Bus Buskett Gardens
Gozo: Azure Window Gozo: Wallfahrtskirche
Azure Window Wallfahrtskirche auf Gozo
Upper Barracca Gardens in Valetta Fischerboote in Marsaxlokk
Upper Barracca Gardens Fischerboote in Marsaxlokk
Steinzeittempel von Hagar Qim
Tempel von Haar Qim
Valetta von Sliema aus gesehen
Valetta

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