Westkreta Juni 2003 (Georgioupolis, Hotel Fereniki)

Veranstalter 1-2-fly
Entfernung Ortsmitte 5 min
Entfernung nächster Minimarkt 1 min (neben Hotel)
Entfernung Strand 3 min
Entfernung nächste Bushaltestelle 8 min (Hauptstrasse)

Im Juni 2003 ging es nach einjähriger Abstinenz wieder mal nach Griechenland. Da wir 1999 nur Kretas Ostteil kennengelernt hatten suchten wir diesmal eine Unterkunft im Westteil.

Der Ort Georgioupolis

Georgioupolis (sprich: Jujupoli) liegt am Westende einer 12 km langen Sandstrandbucht etwa in der Mitte zwischen Chania und Rethymnon. Östlich des Ortes haben sich zahlreiche Hotels angesiedelt, etwa 4 km vom Ortszentrum entfernt gibt es in Kavros noch ein paar Tavernen und Märkte. Im alten Fischerort Geo gibt es noch einen kleinen Hafen in einer Flussmündung. Daneben führt eine Steinmole zu einem Kirchlein mitten im Meer welches einen Überblick über den gesamten Ort bietet. Am Hafen können Tretboote für einen Ausflug auf dem Fluss (bis zu einem kleinen Binnensee) gemietet werden. Entlang der alten Nationalstrasse nach Vrisses zieht sich eine sehenswerte Eukalyptusallee. Dort gibt es eine Pferdekoppel von der Ausritte in die Umgebung angeboten werden (z.B. Ritt in den Sonnenuntergang am Strand).
Doch zurück zum Ort selbst. Im Zentrum des Ortes steht ein Denkmal auf dem Dorfplatz. Um diesen Platz herum gibt es sechs Bars. Wir haben uns im Sunlight vergnügt (neben der Apotheke), die Preise dort sind angemessen und die Cocktails schmecken. Ausserdem gibt es dort leckere frisch angerichtete Eisbecher (also kein Fertig-Langnese-Zeug). In den Seitenstrassen haben sich zahlreiche Tavernen angesiedelt. Hier können wir die Taverne Babis empfehlen. Sie liegt an der Strasse zwischen dem Nordostende des Platzes und dem Strand auf halber Strecke. Im Familienbetrieb geht es herzlich zu, es gibt immer einen Nachtisch auf Kosten des Hauses und wenn man Glück hat auch mal einen Raki. Die lange Speisekarte bietet neben Standardgerichten auch eher selten anzutreffende Speisen wie gefüllte und gebackene Auberginen. Folgt man dieser Strasse weiter kommt man kurz vor dem Strand an der All Time Snackbar vorbei. Hier gibt es preiswerte und schnelle Imbisse wie Pita Gyros und Pita Souvlaki auf Wunsch auch mit Joghurt anstatt Tzatziki (besser für eventuelle Sitznachbarn). Ausserdem gibt es mehr Getränk fürs Geld, 0.33l statt 0.25l sonst. Weiter am Strand Richtung Osten erreicht man ganz am Ende der Promenade die Taverne Metropol. Hier gibt es das Abendessen des Fereniki-Hotels, aber auch normale Gäste werden gern gesehen. Es gibt auch leckere Eigenkreationen zu angemessenen Preisen.
Neben dieser Taverne mündet ein kleines Flüsschen ins Meer und bildet eine Sandhalbinsel, unseren Stammplatz. Der feuchte Sand der Landzunge wird nicht so heiss und man kann sich das Salzwasser im Fluss abspülen (das Wasser ist natürlich etwas kälter als das Meer). Wenn man weiter Richtung Osten laufen möchte kann man durch die Flussmündung waten (bei 1,65m Körpergrösse geht es knapp über die Knie) und so ca. 300m Umweg sparen. Vor dem flach abfallenden Strand ist eine Sandbank vorgelagert welche interessante Wellenspiele verursacht. Am Ort selbst gibt es auch einen gut besuchten Strand, dieser ist aber etwas schmaler. Westlich des Ortes beginnt dann die Steilküste.
Wieder zurück zum Dorfplatz. Am Südende (gegenüber dem Kiosk) befindet sich ein preiswerter Supermarkt mit allem was man braucht. Folgt man der Strasse von dort Richtung Osten/Fereniki erreicht man nach 50m einen schön angelegten Minigolfplatz (3 EUR p.P.) mit einem grossen Kinderbelustigungsbereich (Hüpfburgen, Klettergestelle usw.). Nach weiteren 50m kommt man an die Hauptkirche des Ortes. Diese ist abends meist geöffnet, man sollte dann einen Blick hineinwerfen. Vom Südende des Dorfplatzes am Kiosk vorbei gelangt man, wenn man sich an der Strassengabelung rechts hält, zur Nationalstrasse. Ein kleines Stückchen rechts der Einmündung hält der Linienbus, dort kann man auch Tickets kaufen. Es verkehrt stündlich ein Bus nach Chania und nach Heraklion via Rethymnon. Es gibt auch speziell auf Touristen zugeschnittene Verbindungen z.B. zum Kloster Arkadi, nach Elafonissi und zur Samaria-Schlucht, dazu liegen Faltblätter am Busbahnhof von Rethymnon aus. Georgioupolis

Das Hotel Fereniki

Fereniki liegt direkt im Hauptort. Es hat sich in vergangener Zeit noch einige der umliegenden Hotels einverleibt, z.B. das Metropol und die Fountoulis Apts. Die Zimmer sind deshalb unterschiedlich eingerichtet. Unser Zimmer lag im Haupttrakt Fereniki. Dieser wird von 2 Sümpfen eingeschlossen, so dass jede Nacht Mückenjagd angesagt ist. Nachdem ich in der 3. Nacht 8 Mücken erlegte griffen wir dann doch zur chemischen Keule. Die Anlage selbst ist mit Treppen und einigen Grünpflanzen optisch ansprechend gestaltet. Es gibt allerdings keine Kinderbetreuung/Spielgeräte. Die Zimmer sind kretisch-rustikal eingerichtet (ähnlich dem Heliotrope). Unser Zimmer war relativ gross, sogar mit richtigem Doppelbett. Die Dreierzimmer sind genauso gross. Hier hat man ein schmales französisches Bett und ein normales Einzelbett nebeneinandergestellt. Dort wird es sicher etwas eng. Alle Zimmer haben offiziell seitlichen Meerblick. Im Erdgeschoss und teilweise im 1. Stock endet dieser aber nach ein paar Metern im Schilf/Gras Die Putzfrau hatte leider nur Augen für den Boden, alles drüber interessierte sie anscheinend nicht (speziell der Badspiegel wird nun mal vollgespritzt).
Zur Verpflegung: Das Frühstück gibt es im Dachgarten des meerfernen Hotelteils. Obwohl die plastikfolienbespannten Tische stets abgewischt wurden entstand zusammen mit dem betongrauen Steinplattenfussboden ein subjektiv schmuddeliger Eindruck. Es wurde ein kontinentales Früstückbuffett angeboten, genau das und nicht mehr oder weniger. Abwechslung gab es kaum. Neben den stets gleichen Komponenten (Kaffee, Schwarztee, Milch, gelbes Chemiewasser, Erdbeer- und Aprikosenmarmelade, Honig, Cornflakes, Presskochschinken, eine Sorte Schnittkäse, Orangen und Weissbrot) gab es im täglichen Wechsel Quark und Eier, manchmal sogar Kuchen. Den Vorschriften war somit Genüge getan, trotzdem war es das schwächste Buffett was wir in einem Hotel erlebt haben. Es herrschte permanenter Geschirrnotstand: Tassen, Teller, Messer - eins war fast immer alle. Fast alle Gäste brachten sich selbst "Zufutter" mit (Nutella, Brötchen, Müsli). Das Abendessen in der Taverne Metropol am Strand riss einiges wieder heraus. Hier gab es täglich Nudeln mit einer Sosse sowie 2 verschiedene Hauptgerichte. Mindestens eins davon ist griechisch, auf Wunsch erhält man auch einen Teller Gyros (ist in Buffettform schlecht warmzuhalten).
Fazit: Das Fereniki hat unteren Mittelklassestandard, das Geld für ÜF kann man sich sparen. Entweder man macht alles selbst oder man bucht gleich HP, dann gleicht sich das Frühstück wieder etwas aus.

Ausflüge

Die touristische Infrastruktur ist in Geo gut ausgebaut. Preiswerte und funktionsfähige Fahrräder gibt es bei Ethon an der Nordseite des Dorfplatzes zu mieten (Man bekommt auch eine brauchbare Umgebungskarte dazu). Dort kann man auch Ausflüge bei Klados Travel buchen. Eine Agentur gibt es auch direkt gegenüber dem Fereniki. Die Preise liegen ca. 1/3 unter dem TUI-Niveau. Da Geo der westlichste Ort des Feriengebietes um Rethymnon ist wird man für Touren in den Westen als letzter abgeholt (kann also noch bequem frühstücken) und ist als erster wieder am Hotel. Zu den 3 grossen Städten Kretas (Chania, Rethymnon, Heraklion) besteht eine stündliche Linienbusverbindung. Den Fahrplan gibt es bei der Busgenossenschaft (KTEL). Von/nach Chania kann man ca. 40 Minuten, nach Rethymnon ca. 20 Minuten rechnen. In Abweichung zu Restgriechenland ist ein Bus schon voll, wenn alle Sitzplätze belegt sind (beim Einsteigen an den Busbahnhöfen wird manchmal gezählt). Doch nun konkret zu unseren Erfahrungen:

Chania (Linienbus)

Der Stadt im Westen Kretas sieht man den venezianischen und türkischen Einfluss noch an. Am alten Hafen steht noch eine Moschee. Hier geht es doch noch recht gemütlich zu. Im Stadtinneren laden einige Gassen zum Bummeln ein, vor allem Lederwaren sind hier preiswert. Man sollte aber trotzdem alle Angebote vergleichen, es gibt doch signifikante Preisunterschiede. Sehenswert ist auch die alte Markthalle. Sie liegt fast auf dem Weg vom Busbahnhof zum Hafen. Dieser wird von einer langen Mole begrenzt. Am Wasser befinden sich noch einige historische Bauten und Tavernen.

Rethymnon (Linienbus)

Nach Chania besuchten wir Rethymnon. Durch die Nähe zum Urlaubergebiet (der Sandstrand beginnt bereits in der Innenstadt) gibt es hier mehr Läden und Tavernen als in Chania. Die Besichtigung des alten Hafens wird leider zum Spiessrutenlauf: Die dortigen Tavernen haben alles mit Tischen zugestellt, nur in der Mitte bleibt noch ein schmaler Durchgang für 2 Mann. Rechts und links stehen die Kellner und versuchen einen durch Ansprechen in ihr Haus zu locken. Spätestens nach dem dritten Ober wird es mehr als nervig und man verzieht sich in eine der vielen kleinen Gässchen der Altstadt. Dort sind die Preise auch schon deutlich zivilisierter und man spürt etwas vom Flair dieser Stadt.

Knossos/Heraklion (Linienbus)

Da wir es beim letzten Kretaurlaub nicht nach Knossos geschafft hatten holten wir dies nun nach. Mit dem Linienbus dauert es ca. 2h bis Heraklion Busbahnhof. Von dort geht es noch 15 Minuten mit dem Stadtbus (alle 10 Minuten) bis zur Ausgrabungsstätte (Endhaltestelle). Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wird hier gebuddelt. Es wurden sogar einige Bauten teilweise wiedererrichtet wodurch der minoische Palast auch für Nichtarchäologen nachvollziehbar wird. Der Eintrittspreis ist allerdings happig, pro Erwachsenem sind 6 Euro fällig. Als EU-Student kommt man allerdings kostenlos rein. Gleich hinter dem Eingang kann man Führungen in verschiedenen Sprachen buchen, ein Reiseführer tut es aber auch. An den wichtigsten Punkten befinden sich zudem Erläuterungstafeln in griechisch und englisch.
Zurück in der Innenstadt Heraklions kann man noch eine Runde shoppen gehen. Historisches gibt es kaum zu sehen, lediglich am Wasser befinden sich historische Bauten. Ein Stadtgraben/Stadtmauer begrenzt die innere Stadt.

Kournas-See, Kavros (Fahrrad)

Eine schöne Fahrradtour ohne grosse Steigungen führt von Geo zum Kournas-See, dem grössten Süsswassersee Kretas. Dort kann man Tretboote mieten (7 Euro). Baden ist in dem See nicht möglich, auch fehlt am Bergende des Sees ein Stück Weg so dass man auch keine Rundtour fahren kann. Vom See kann man noch einen Abstecher nach Kavros machen, der Hotelsiedlung 4km östlich von Geo. Hier gibt es einen Minigolfplatz. Am Ortsausgang Richtung Geo (an der alten Nationalstrasse) kann man in der Taverne Stella preiswert und gut essen.

Exopolis, Vrisses (Fahrrad)

Um auch die Westseite Geos erkunden zu können mieteten wir nochmals Räder und fuhren über die Flussbrücke Richtung Gebirge. Zuerst ging es nach Exopolis. Hier kann man die Serpentinen durch einen Feldweg abkürzen (vor dem steileren Hang links), es wird dann allerdings sehr steil. Hat man den Ort erreicht ist die einzige Steigung der Strecke geschafft. Von der Kirche aus hat man einen schönen Blick über Geo und den Sandstrand bis Kavros. Von Exopolis folgt man der Hangstrasse nach Kalamitsi Alexandrou. Hier geht es links durch den Ort und anschliessend in Serpentinen abwärts nach Vrisses. Hier ist man schon auf Touristen eingestellt, es gibt einige Tavernen am Fluss. Von der Brücke aus geht es links zurück über die alte Nationalstrasse nach Geo. Die Strasse führt gemütlich bergab. Kurz hinter Vrisses kann man das Museum der Familie Braudakis besuchen, diese handelt mit Spirituosen (Ouzu, Raki), Olivenöl und Gewürzen.

Imbros-Schlucht (Klados Travel, Eintritt 2 EUR)

Eigentlich wollten wir die Imbros-Schlucht nur als Aufwärm¨bung für die Samaria durchwandern, doch hier wurden uns unsere Grenzen schon aufgezeigt. Im Gegensatz zu ihrer grossen Schwester enstand die Imbros durch ein Erdbeben. Die Ränder passen also genau ineinander. Dadurch ist die Schlucht auch schmaler als die Eiseren Pforte, an der engsten Stelle kann man mit ausgestreckten Armen beide Wände berühren (also knapp 2m). Es wachsen viele Bäume hier, so dass man weite Strecken im Schatten zurücklegen kann. In der Mitte gibt es eine Ranger-Station wo auch der Notfall-Esel stationiert ist. Die ganze Schlucht ist ca. 8 km lang, man schafft es in 2,5h sie zu durchwandern. Der Boden besteht aus Geröll, das Laufen in Schuhen ohne Knöchelschutz ist beschwerlich. Laut Reiseagentur soll der Weg auch für Kinder geeignet sein. Wir meinen aber das diese mindestens schon in die Mittelschule gehen sollten, also ab 11 Jahre. Es ist auf alle Fälle eine angenehmere Alternative zur Samaria-Schlucht.

Elafonissi (Klados Travel)

Um mal noch einen anderen Strand als nur Geo kennenzulernen buchten wir nochmal eine Tagestour bei Klados. Zuerst geht es mit dem Bus über die neue Nationalstrasse nach Westen bis Kastelli. Dort biegt der Bus ins Gebirge ab und über abenteuerliche Wege (ein Doppelstockbus hätte nicht langgepasst) geht es zur ersten Station, dem Kloster der goldenen Stufe. Dies liegt auf einem Felsen über dem Meer. Hier leben noch 2 Mönche und eine Nonne, es ist das einzige Kloster der Insel ohne Eintrittsgebühr. Danach sind es nur noch 5 Minuten bis zum Südwestende Kretas. Hier stoppt der Bus und man hat 3 Stunden Zeit, sich auf der Insel zu entspannen. Sie ist von Kreta durch einen schmalen Wasserstreifen getrennt, das Wasser geht bis kurz unter die Badehose. Die Sonne ist deutlich intensiver als auf der Nordseite, wir hatten uns trotz Sonnencreme einen leichten Sonnenbrand eingefangen. Das Wasser ist glasklar und wie in der Südsee türkisfarben. Am Strand ist eine leichte Rotfärbung festzustellen welche von Muscheln verursacht wird. Man kann sich am Festland auch Liegen und Schirme mieten, diese sind allerdings doppelt so teuer wie in Geo. Auch die Kantina soll sehr teuer sein, sie war bei uns aber auch voll belegt. Elafonissi ist für uns das Analogon zu Chrissi in Ostkreta. Danach stoppt der Klados-Bus noch an einer Kantina hinter dem Kloster. Hier bruzelt ein älteres griechisches Ehepaar in einem Wohnwagen leckere Sachen (u.a. auch Ziege) zu noch angemessenen Preisen (billiger als am Elafonissi-Strand ists allemal).

Fazit

Nun haben wir auch den anderen Inselteil kennengelernt und können Geo als Urlaubsort empfehlen. Für ein Touristenstädtchen hat Geo noch eine gemütliche Atmosphäre. Das Fereniki ist als Unterkunft brauchbar, wir haben allerdings schon besser zum selben Preis gewohnt.

Imbros-Schlucht Minoischer Palast von Knossos
Imbros-Schlucht Knossos
Altstadtgasse von Rethymnon Elafonissi
Rethymnon Elafonissi

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