Euböa September 2001 (Eretria, Hotel Miramare)

Entfernung Ortsmitte 1h 15 min (10 min per Bus)
Entfernung nächster Minimarkt 1 min (in und neben Hotel)
Entfernung Strand 2 min
Entfernung nächste Bushaltestelle 1 min (vor dem Hotel)

Dieses Jahr wollten wir auch einmal per LastMinute Urlaubsgeld sparen und begaben uns Mitte August in den LTUR-Shop Chemnitz. Durch einen bei Chartradio zusammengehörten Gutschein ging es für 3 Wochen auf die Insel Euböa, auch Evia genannt. Dies ist die zweitgrösste griechische Insel (nach Kreta) und liegt ca. 60 km östlich von Athen parallel zum attischen Festland. Die Insel ist touristisch kaum erschlossen, es haben gerade mal 2 Hotels Eingang in die deutschen Reisekataloge gefunden, das Hotel Holidays und das Miramare. Beide liegen nur ca. 500 m auseinander. Einen Reisebericht zum Holidays gibt es hier. Mit Deutsch kommt man selbst im Hotel kaum weiter, Englisch und am besten ein paar Brocken Griechisch helfen ungemein. Die Region um Eretria ist ein Wochenend- und Ferienerholungsgebiet für Athen, im Juli/August sowie an den Wochenenden gehts hier rund auf den Strassen. Auch die Preise ziehen in der Hochsaison deutlich an (Strandliege im August 3 EUR, im September nur 1 EUR). Eretria ist Zielpunkt der Fähre von Skala Oropu (Festland, Fahrtdauer 35 min, halbstündlich, Kosten 1 EUR p.P.). Die Stadt ist auf Touristen eingestellt, es gibt eine Bar-/Tavernenmeile am Ufer, welche aber in der Nebensaison nur samstags abend richtig belebt ist. Ansonsten findet man im Ort noch ein paar Geschäfte und einen grösseren Supermarkt. Im Hinterland sind noch ein paar Ausgrabungen von Alt-Eretria (Vor-Athener Zeit) zu besichtigen. Am besten man fährt mit dem etwa halbstündlich verkehrenden Linienbus in die Stadt, da der Fussweg zum Teil über die stark befahrene Küstenstrasse führt. Ein Taxi kostet etwa das vierfache eines Bustickets, vom Hotel in den Ort sind ca. 4 EUR fällig. Am Sonntag vormittag findet der Wochenmarkt statt, er befindet sich in der Nähe des Kreisverkehrs am Hafenbüro

Ausflugsziele:

Amarynthos (Fuss, 1,5 h):
- der nächste Ort südlich des Hotels
- ähnlich wie Eretria, nur ohne Fährhafen
- am besten mit dem Bus hinfahren, der Fussweg führt 2x 200m auf der Küstenstrasse entlang
Kimi (Linienbus, 2h):
- Städtchen im Osten der Insel mit Fährhafen nach Skiros
- hier ist der Weg das Ziel: eine wunderschöne Busfahrt durch die Berge Evias
- im Ort selber gibt es nicht viel zu sehen, eine öffentliche Toilette befindet sich unter der Hauptkirche
Halkida (Linienbus, 1h):
- Inselhauptstadt von Evia
- hier sieht man, warum Evia eine Insel ist: ein ca. 30 m breiter Kanal trennt die Insel vom Festland
- Vom Kastell auf der Festlandseite (leider verschlossen) hat man einen schönen Blick über die Stadt
- in der Stadt gibt es viele Shopping-Gelegenheiten und am Ufer ein paar Tavernen/Bars
Skala Oropu (Linienbus+Fähre):
- Städtchen an der festlandseitigen Fährendstation, ähnlich wie Eretria, aber hauptsächlich auf Athener eingestellt
- samstags ist hier grosser Wochenmarkt

Athen:

Da es über die Hauptstadt viel zu berichten gibt, hier ein Extra-Abschnitt:
Es gibt 2 Möglichkeiten, vom Miramare nach Athen zu kommen: Alle 2 Stunden fährt ein Direktbus vom Hotel (Fahrtdauer ca. 2h), hinzu nimmt er die Fähre, rückzu gehts über Halkida. Dieser Bus endet ein Stückchen ausserhalb der City, es ist noch eine Fahrt mit der Elektrikos (S/U-Bahn) fällig (0,6 EUR pro Fahrt). Die andere Möglichkeit: Mit dem HalkidaBus bis Eretria, dort über die Fähre und drüben mit dem NeaAttikaBus nach Athen fahren. Das Ganze dauert 3h, der Bus hält aber auch nur 20 Gehminuten von der Plaka entfernt. Beide Anreisemöglichkeiten kosten etwa 12 EUR p.P. hin und zurück. Man kann natürlich auch mit dem TUI-Bus fahren, das kostet inklusive Akropolis-Eintritt über 40 EUR, der Bus ist auch nicht pünktlicher als die Linienbusse.
Athen selbst erstickt im Verkehr. 5 Millionen Einwohner mit 1 Million PKW sorgen für ein Chaos sondergleichen. Obwohl ich eigentlich unempfindlich gegen Smog bin, durfte ich mich nach den Athen-Trips über Ausschlag an den Waden freuen. Als Fussgänger sollte man extrem vorsichtig sein und sich keinesfalls auf eine grüne Fussgängerampel verlassen! Selbst in den Fussgängerzonen fahren die Mopeds ohne Rücksicht auf Verluste.
Aber kommen wir nun mal zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Als allererstes ist da die Akropolis zu nennen, die majestätisch über der Stadt thront. Der Eintritt kostet 6 EUR. Von da oben hat man einen schönen Ausblick über die Stadt, welche sich bis zum Horizont erstreckt. Gleich neben dem Akropoliseingang befindet sich der Areopag, ein Felsen, von dem man die Akropolis gut fotografieren kann. Unterhalb des Areopags/der Akropolis liegt ein grosses, frei zugängliches Ausgrabungsfeld. Daneben beginnt die Plaka, das alte Athen. Hier kann der Touri sein Geld lassen, es gibt zahlreiche Tavernen und Souvenirgeschäfte. Man sollte auf jeden Fall das Parlament besuchen. Zu jeder ungeraden Stunde gibts hier die Wachablösung, alle halbe Stunde findet die Ehrenbezeugung für das Mahnmal des unbekannten Soldaten statt. Die Soldaten sehen in ihren Röckchen schon seltsam aus, besonders wenn sie per Storchenschritt marschieren. Hinter dem Parlament zieht sich der Nationalgarten hin, in dem einzelne Tiergehege eingestreut sind. Eine Oase der Ruhe in der Chaosstadt. Hinter dem Nationalgarten liegt das Olympische Stadion, welches man auf keinen Fall vergessen sollte. Zum Shoppen ist Athen nur bedingt geeignet, Kaufhäuser findet man kaum (Ausnahme: Marks&Spencer an der Plaka und Hondos-Center am Omonia-Platz, aber teuer). Ansonsten gibt es nicht viel schönes zu sehen, griechische Wohnblocks prägen das Stadtbild.
Wir haben noch einen Ausflug nach Pireus gemacht, man fährt am besten mit der S-Bahn Linie 1 hin. Der grosse Fährhafen ist echt sehenswert, ansonsten wird jede Bucht als Jachthafen genutzt. In der Fussgängerzone findet man auch bezahlbare Restaurants, in den Jachthafentavernen sind die Preise natürlich gesalzen.
Fazit: Wenn man auf Evia ist, sollte man sich Athen schon mal anschauen. Von Urlaub in der Stadt ist aber abzuraten.

Essen:

Das Essen im Hotel ist fantastisch! Morgens und abends gibt es ein grosses Buffet, abends mit 3 Sorten Fleisch und einer Sorte Fisch sowie vielen Beilagen und Salaten. Dabei werden sowohl griechische Gerichte (Moussaka, Stifado) als auch kontinentales Essen (Schnitzel, Spaghetti) geboten. Es war bisher die beste Hotelküche, die wir erlebt haben! Ca. 50m entfernt vom Hotel liegt die Taverne Romeo, hier gibts mittags eine grössere Auswahl als im Hotel, aber geschmacklich kann es mit der Hotelküche nicht ganz mithalten. Im Landesinneren befindet sich noch eine weitere Taverne (den Wegweisern folgen), welche aber wenig frequentiert ist und demzufolge nur eine geringe Speisenauswahl bietet. Im Ort findet man am Ufer viele Bars und Tavernen, aber einen Geheimtipp haben wir nicht zu bieten.

Geldbeschaffung:

Im Ort an der Strasse mit der Bushaltestelle gibts 2 EC-Automaten, der Automat der Nationalbank nimmt auch die Postbank-Visa-Plus-Karte. Bargeld tauscht das Hotel und auch der Markt daneben.

Strand:

schmaler grobsandiger Strand. Man erreicht ihn vom Hotel aus durch eine Unterführung. Da er fast ausschliesslich von Hotelgästen genutzt wird, ist er nicht überlaufen und wird auch regelmässig gereinigt. Das Wasser ist klar, durch den ständig wehenden Nordwestwind wird es nie brütend heiss. Bei der abendlichen Flut wird dann meist Tang aufgewirbelt.

Unterbringung:

Das Hotel Miramare gehört zur Best-Western-Kette. Die Zimmer sind sehr klein, dafür aber mit Klimaanlage und Sat-TV ausgestattet (RTL, BBCWorld). Wir waren im Haupthaus untergebracht, mit Balkon zum Pool (daneben befindet sich auch das Hallenbad). Dadurch hatten wir bei Veranstaltungen (griechischer Abend, 70er-Jahre-Disko, Keyboardabend) Logenplätze, aber spätestens bei der zweiten Wiederholung (griechischer Abend einmal wöchentlich, Keyboardabend alle 4 Tage) ist man froh über die schalldichte Balkontür, welche auch den Lärm der nahen Küstenstrasse abblockt. Die Gäste kommen aus verschiedenen Ländern, Grossbritannien (SAGA-Tours=Seniorenveranstalter), Frankreich, Niederlande und Deutschland sind vertreten. 3 ältere deutsche Damen aus Berlin wussten sich wieder mal nicht zu benehmen - sie gingen mit Aldi-Tüten zum Strand, sangen dort im Wasser deutsche Stimmungslieder und machten sich über das nichtdeutschsprechende Personal lustig :-(. Das Hotelpersonal ist super ausgebildet, gerade die Kellner sind sehr professionell und zuvorkommend.

Fazit:

Eretria ist ein annehmbarer Urlaubsort, nicht allzu überlaufen. Das Hotel Miramare liegt ein bisschen weg vom Schuss, um abends was zu unternehmen braucht man ein Taxi. Aufgrund der perfekten Küche kann ich das Hotel aber guten Gewissens weiterempfehlen.
 
Unser Hotel Der Athen-Bus auf der Fähre Blick von der Akropolis zum Dionysostheater
Unser Hotel Bus auf Faehre Dionysostheater
Athener Verkehr Athen von der Akropolis
Athener Verkehr Athen
Akropoliseingang vom Areopag aus altes olympisches Stadion
Akropolis Olympisches Stadion
Soldaten vor dem Parlament Miramare Beach
Parlament Strand des Miramare

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